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Am 15.04.2020 wurde ich wieder vorstellig beim Dr. Österreicher. Es wurde ein großes Blutbild gefertigt, inklusive Spurenelemente und auch der PSA-Wert wurde ausgewertet da ich väterlicherseits leider vorbelastet bin. Bei der Befundbesprechung am Montag, dem 11.05.2020 wurden dann meine Laborwerte besprochen. Es war alles in der Norm und auch die NN-Corvital  Kapseln haben Wirkung gezeigt. Einzig mein Selenwert war etwas zu hoch, da ich jeden Tag eine Selen-Kapsel zu mir genommen habe. Somit empfahl er mir das Selen auf einmal die Woche und das NN-Corvital auf dreimal die Woche zu reduzieren. Ich setzte das Selen aber gleich ab da ich im Netz gelesen habe, dass langfristige Seleneiname die Gefahr an Diabetes zu erkranken erhöht. Die NN-Corvital werde ich auf jeden Fall weiterhin einnehmen.

Kurze Familienausflüge wärend dem Corona Lock-Down waren auch bei uns an der Tagesordnung

Am 25.05.2020 war es vorbei mit Urlaub/Krankenstand (kann jeder anders sehen) und ich musste wieder arbeiten. Auch am Arbeitsplatz wurden virusbedingt viele Maßnahmen getroffen. Darauf möchte ich in dieser Geschichte jedoch nicht eingehen. Da ich in der letzten Zeit jeden zweiten Tag auf dem Rad gesessen bin und rasch konditionelle Fortschritte feststellte, wollte ich dies beibehalten. Somit stehe ich fast jeden Tag um ca. 05:00 Uhr auf und radle entweder eine „Anningerrunde“

Heimweg im Herbst

oder die für mich berühmte große „Chemorunde“ in der Ebene.

Ja, ich liebe es sehr in der Dunkelheit zu fahren – man nimmt die Umgebung viel intensiver wahr und ist die meiste Zeit alleine unterwegs.

Schließlich habe ich das Glück, dass auf meinem Arbeitsplatz eine Duschmöglichkeit vorhanden ist. „Fast“ jeden Tag aus dem Grund, weil mich unsere große Tochter nachts manchmal ruft und ich mich dann immer zu ihr ins Bett lege, wo ich meistens verschlafe. Aus diesem Grund besitzt unsere größere Tochter auch schon ein 120er Bett und kein Kinderbett mehr. Beim Kinderbett bin ich immer wie ein U-Hakerl rausgekrochen.

So pendelte sich bei mir eine gewisse morgendliche Routine ein, welche aus früh aufstehen, Radfahren, duschen und frühstücken bestand. Ich denke, dass es schlimmere Routineeinheiten als diese gibt. Allein wenn ich an meine kombinierte Strahlen-/Chemotherapie oder die Chemozyklen zurückdenke… ja, es gibt schlimmere Routineeinheiten.

Dazwischen machte ich für zwei Tage einen kurzen Abstecher in die Slowakei, genauer gesagt Kremnica, denn dort konnte ich kurzfristig einen Monatgetermin für eine Anhängerkupplung bekommen. Kremnica aus dem Grund, da meine Nachbarin dort aufgewachsen ist, welche zu diesem Zeitpunkt ebenfalls dort war und für mich Reiseführer spielte.

Auf dem Domturm von Kremnica

Trotz Corona-Pandemie ließen wir es uns nicht nehmen Urlaub in Österreich zu machen. Wir buchten nach langer zermürbender Suche (da alle im Heimatland Urlaub machen wollten) für eine Woche eine Familienpension am Faaker See in Drobollach. Wir reisten am Samstag dem 25.07.2020 an und wurden herzlichst empfangen. Die Herberge selbst entsprach jedoch nicht unseren Erwartungen, dafür war das Wetter traumhaft und es gab auch ein paar Tiere, welche gestreichelt bzw. gefüttert werden konnten (es war mehr ein Streichelzoo als ein Bauernhof).

Süße kleine Babyhäschen

Auch der vierte Geburtstag unserer Tochter wurde dort gefeiert und zur Geburtstagsüberraschung kamen auch die Schwägerin und der Schwager samt deren kleinen Shih Tzu-Welpen auf einen Spontanbesuch. Nach deren Abreise mussten wir leider feststellen, dass die Herzlichkeit der Eigentümer lediglich Fassade war und bekamen das wahre Wesen dieser zu spüren. Im Nachhinein gesehen wäre es wirklich besser und auch klüger gewesen nach Kroatien oder Italien zu fahren, denn dort war, im Gegensatz zu den österreichischen Seen, bekanntlich nix los. Die zweite Woche verbrachten wir dann in meinem Elternhaus in Pinggau und die letzte Woche schließlich bei uns zu Hause. Wir hatten wirklich großes Glück mit dem Wetter und waren daher fast immer baden und ich ab und zu auch zur Erfrischung im Bach „Pinka“ welcher neben meinem Elternhaus vorbeifließt.

Erfrischung gefällig?

Zu Hause in Möllersdorf waren wir schließlich im Swimmingpool von guten Bekannten in der Nachbarschaft und ich wollte meine Frau und unsere größere Tochter durch reinspringen anspritzen. Tja, ins Wasser habe ich es leider nicht geschafft, sondern rutschte unglücklich aus, stürzte schwer und dachte, dass ich mir mehrere Finger an der linken Hand gebrochen habe. Meinen Ehering konnte ich zum Glück noch abnehmen, weil später wäre es auf Grund der starken Schwellung nicht mehr möglich gewesen. 

Am Tag darauf, dem 11.08.2020 machte ich mich schließlich auf den Weg zur Unfallambulanz in Baden. Nach erfolgter Körpertemperaturmessung wurde ich geröntgt und es war zum Glück nichts gebrochen sondern nur verstaucht. Eigentlich habe ich fest mit einem Gips gerechnet, bekam jedoch lediglich eine sogenannte „Fingerflinte“ welche meine zwei gestauchten Finger stabilisierte und ich musste diese zweimal am Tag mit Voltadol Forte behandeln. 

Besser als Gips

Somit wurde aus der dritten Urlaubswoche ein Krankenstand welcher insgesamt zwei Wochen dauerte, denn an der Tastatur konnte ich so nicht arbeiten.

Am Montag, dem 21.09.2020 war es dann wieder soweit. Trotz steigender Infektionszahlen wurde der Spitalbetrieb aufrechterhalten und ich durfte zum EEG und MRT. Einziger Unterschied zum üblichen Prozedere ist, dass ich während meiner EEG-Untersuchung einen Mund-Nasen-Schutz tragen musste. Nach den erfolgten Untersuchungen fuhr ich mit meiner MRT-CD wieder nach Hause.

Tja, damit müssen wir alle leben

Kaum war meine linke Hand halbwegs wieder so genesen, rutschte mir am Tag darauf in einer Kurve das Vorderrad von meinem Stadtfahrrad weg, ich stürzte wieder einmal und verletzte mir abermals die linke Hand – was habe ich bloß für ein Glück. Es handelte sich dabei zwar lediglich um Abschürfungen an Händen, Ellbogen, Hüfte und Knie, was aber nicht weniger unangenehm war. Mein Eigengewichtstraining musste aus diesen Gründen (Verstauchung und Abschürfung) für längere Zeit pausieren…

Die Woche darauf erhielt ich vom Spital dann schließlich telefonisch die Nachricht, dass alles unauffällig sei, aber dies wusste ich dank Horos bereits. Meine Frau fragte mich, wie ich es zustande bringe, mir die MRT-Bilder anzusehen, weil sie selbst könnte das nicht (sie liest auch diese Geschichte nicht). Für mich ist es jedoch sehr interessant, da es sich hierbei immerhin um meinen Kopf handelt und ich wissen möchte, was sich darin so alles abspielt. Trotz alle dem macht dieses Warten meiner Frau nach wie vor zu schaffen und dies wird sich, so denke ich zumindest, leider nie ändern. 

Und zu guter Letzt hatte ich am 08.10.2020 noch meine alljährliche Allergietestung im Allergiezentrum Wien West, was wieder aus dem gewohnten Prozedere aus Allergene einritzen und Blutabnahme bestanden hat. Ein Atemtest wurde diesmal nicht durchgeführt. Dafür wurde mir jedoch mitgeteilt, dass ich mit der Birke bereits Ende November beginnen sollte, da die Birke schon früher zu blühen beginnt. Irgendwie klingt dies plausibel und ich wunderte mich sehr darüber, da ich die beiden vorherigen Therapien nie diesbezüglich aufgeklärt wurde. Auch wurde mir davor nie gesagt, dass ich die ersten sublingualen Immuntropfen bei meinem Hausarzt einnehmen „muss“, denn sollte ich einen allergischen Schock erleiden, hätte das Allergiezentrum Wien West ansonsten ein juristisches Problem… 

Inzwischen bin ich an einem Punkt angelangt wo ich mir denke, dass es wenig Sinn hat weiterzuschreiben, da von nun an alle Kontrollen Routine sind und ich darüber mehr als genug berichtet habe. Das bedeutet nicht, dass ich gänzlich aufhöre zu berichten. Sobald sich etwas in meinem Leben ändert, sei es im Guten oder im Schlechten, werde ich wieder einen Artikel veröffentlichen. Darum würde ich Interessierten empfehlen, sich im Newsletter einzutragen, da nicht absehbar ist, wann ich wieder etwas schreibe. Bis dahin wünsche ich allen alles Liebe und viel Gesundheit!